Social Recruiting: Gestern, heute, morgen

Wie hat Social Media die Welt des Recruitings verändert und wohin geht die Entwicklung? In seinem Impulsvortrag beim DGFP Kongress in Wiesbaden lieferte Wolfgang Brickwedde, Director Institute for Competitive Recruiting (ICR), spannende Antworten auf diese Frage.

Social Media Plattformen sind der Rekrutierungskanal der Zukunft! Davon ist Wolfgang Brickwedde, Director Institute for Competitive Recruiting (ICR), überzeugt: “Die Anzahl von Arbeitgebern mit Social Media-Präsenz steigt. Und es zeichnen sich auch erste Erfolge in Sachen Rekrutierung ab.”

Social Recruiting – eine Erfolgsstory

Immerhin bis zu 15 Prozent der Bewerber kommen inzwischen über Social Media-Kanäle wie Twitter, Facebook oder Xing, zitierte Brickwedde aus der Studie “Quo Vadis Recruiting 2011?”.  Für diese Erhebung durch das ICR in Kooperation mit der access KellyOCG standen in diesem Jahr knapp 350 Personalverantwortliche Rede und Antwort. Immerhin: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich dieser Wert fast verdoppelt.

Dass sich in Sachen Social Recruiting, sprich die kurz-, mittel- und langfristige Rekrutierung geeigneter Bewerber über das Web 2.0., auch in Zukunft noch viel tun wird – davon ist Brickwedde überzeugt. “50 Prozent der Unternehmen haben bislang noch keinen Social Media Auftritt. In diesem Bereich steckt noch viel Potenzial.”

Social Media revolutioniert den Rekrutierungsprozess

Brickwedde schliesst nicht aus, dass soziale Netzwerke den Rekrutierungsprozess früher oder später sogar dominieren werden. Schon jetzt habe die Online-Bewerbung der Papier-Bewerbung den Rang abgelaufen. Dass eines Tages auch die E-Mail-Bewerbung oder virtuelle Bewerbungsformulare zum alten Eisen gehören, schliesst Brickwedde nicht aus und wagt einen Ausblick in die Zukunft: “Künftig wird es Suchmaschinen wie SocialCV.com geben, die aus verschiedenen Social Media Profilen einer Person einen Lebenslauf bauen. Inklusive Bewerbungsmanagement, in dem die Daten schnell und unkompliziert abgespeichert werden können.”

Dieser Wandel lasse sich mitunter durch den immer stärker werdenden Fachkräftemangel erklären. “Viele Unternehmen gehen bereits jetzt und künftig noch stärker von sich aus auf die Suche nach passenden Kandidaten.” Wechselwillige müssten lediglich ihre Daten regelmässig aktualisieren, um gefunden zu werden. Fertig.

Doch auch Bewerber seien inzwischen auf den Geschmack der Profilbewerbung gekommen, so Brickwedde. “Erste Apps sind bereits auf dem Markt, über die man sein Xing-Profil via Smartphone oder Tablet PC per E-Mail an Recruiter senden kann.” Ein gutes Beispiel liefere die Telekom mit der Anwendung Jobs&More.