Ingenieure heiss begehrt

Ingenieure verdienen nicht nur gut, sondern ständig besser. Die hohe Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften lässt die Saläre regelmässig ansteigen.

Von soliden Salärzuwächsen berichtet der Verband Swiss Engineering STV in seiner aktuellsten Salärbroschüre. “Dass Ingenieure gesuchte Fachleute sind, schlägt sich in deutlich steigenden Jahressalären über die vergangenen Jahre nieder, ebenso bei den Architekten”, kommentiert Stefan Arquint, Generalsekretär des Verbandes, die Entwicklung.

Einkommen hängt von Branche und Ausbildung ab

Seit 2005 sind demnach die Saläre von Ingenieuren zwischen acht Prozent (Elektroindustrie) und 16 Prozent (öffentliche Verwaltung) gestiegen. Auch von 2008 auf 2009 stieg der durchschnittliche Jahreslohn nochmals an und erreichte 120.000 nach 116.000 Franken.

Der individuelle Verdienst hängt dabei nochmals deutlich von der Tätigkeitsbranche und der für die Ausbildung gewählten Fachrichtung ab. Das Baugewerbe entrichtete seinen Ingenieuren beispielsweise einen jährlichen Medianlohn von 110.000 Franken, während es in der Chemie- und Pharmaindustrie sowie der Telekommunikation bereits 132.000 Franken jährlich zu verdienen gab.

Bei den Fachrichtungen der Ausbildungsabschlüsse zeigen sich ebenfalls grössere Differenzen. Architekten erhalten 108.000 Franken im Jahr, während Bauingenieure auf 123.000 Franken kommen und Chemieingenieure sogar 140.000 Franken mitnehmen dürfen.

Boni spielen keine grosse Rolle

Bonuszahlungen existieren auch für Ingenieure, sie spielen aber gemessen an der Höhe der Basissaläre eine eher untergeordnete Rolle, auch wenn sie rasch einige tausend Franken jährlich betragen.

In der Finanzbranche können sie mit bis zu 14.000 Franken jedoch fast das Doppelte der anderswo üblichen Summen erreichen. Berufseinsteiger schliesslich können je nach Fachrichtung mit 65.000 Franken (Umweltingenieur) bis 76.000 Franken (Maschineningenieur) auf ihren Konti rechnen.

Eine weitere Lohnerhebung steuert die private Kaleidos Fachhochschule bei. Basis der 2009 vorgelegten Arbeit sind die Angaben von 738 befragten Ingenieuren und Architekten. Während der durchschnittliche Bruttojahreslohn hier 129.000 Franken beträgt, erreicht der Medianlohn 125.000 Franken. Zur Bestimmung des  Durchschnittslohns werden die einzelnen Saläre aufaddiert und durch die Summe der Befragten geteilt. Beim Medianlohn verdient genau die eine Hälfte der Befragten mehr und die andere Hälfte der Befragten weniger.

Dazu addieren sich für 52 Prozent der Studienteilnehmer noch Zusatzleistungen, die im Jahr einen Wert von durchschnittlich 8.600 Franken haben. Der tiefste angegebene Lohn lag bei 55.000 Franken im Jahr, die Spitzenreiter erreichten 290.000 Franken.

Spitzenverdiener beim Medianlohn sind diesmal jedoch die Tiefbau- und Vermessungsingenieure, die jährlich 132.000 Franken nach Hause tragen können. Ingenieure für Chemie und Verfahrenstechnik beziehen 131.000 Franken und Maschinenbauingenieure erhalten einen Medianlohn von 120.000 Franken jährlich ausgezahlt.

Alter und Ausbildungsstätte zählen

Wesentliche Einflussfaktoren auf den Lohn sind der Erhebung zufolge das Alter bzw. die Berufserfahrung, das Geschlecht und die Bildungsinstitution. Beim Alter kommt das “Senioritätsprinzip” zunächst klar zur Geltung – mit steigendem Alter nimmt der Lohn im Schnitt um 1,2 Prozent pro Jahr zu.

Für über 30-Jährige sind mehr als 100.000 Franken Standard. Das stete Wachstum greift allerdings nur bis ins 54. Lebensjahr, dann geht der Lohn tendenziell wieder abwärts. Frauen verdienen mit 115.000 Franken einen per se rund 10.000 Franken tieferen Medianlohn als Männer.

Universitäre Abschlüsse zahlen sich aus

Wer wiederum mit einem Abschluss von der Universität oder ETH aufwarten kann, darf mit einem Medianlohn von 131.000 Franken rechnen. Das sind etwa 10.000 Franken mehr als für an einer Fachhochschule qualifizierte Berufsleute. Alle anderen Faktoren eingerechnet, schrumpft die Differenz allerdings auf vier Prozent zusammen.