Gewinn- und Kapitalbeiteiligung

Schweizer Unternehmen lassen ihre Mitarbeiter verbreitet am Firmenerfolg teilhaben. Das geschieht meist über Sonderzahlungen und Boni, bei börsenkotierten Firmen und höheren Positionen aber auch via Aktien- und Optionsprogramme.

Unter den grossen Konzernen sind Beteiligungspläne eher die Regel als die Ausnahme. Die Basler Pharmafirma Novartis kennt für Mitarbeitende mit Managementfunktionen gleich mehrere Varianten an Erfolgsbeteiligungen. Über das Grundgehalt hinaus erhalten Mitarbeitende jährliche Sonderzahlungen, die sich nach der individuellen Leistung richten.

Aktien und Optionen

Zudem besteht ein Beteiligungsprogramm, welches Mitarbeitenden bei Erreichen diverser Ziele als Belohnung Aktien, Optionen oder eine Kombination aus beiden Wertpapierarten zugesteht. Während der rein finanzielle Bonus als kurzfristige Massnahme angesehen wird, gilt die Abgabe von Aktien oder Aktienoptionen als langfristiges Instrument der Mitarbeitendenmotivation.

Auch wesentlich kleinere Aktiengesellschaften nutzen die Ausgabe von Aktien. Beispielsweise das Industrieunternehmen Schaffner, welches elektronische Bauteile fertigt. Leitende Mitarbeitende und Mitglieder des Verwaltungsrates erhalten dort jährlich Optionen im Wert zwischen 500.000 und 900.000 Franken, die der Verwaltungsrat nach einer Beurteilung der individuellen Leistungen zuteilt.

Boni sind weit verbreitet

Wesentlich verbreiteter sind jedoch Sonderzahlungen oder Boni, die zusammen mit dem Lohn ausgerichtet werden. Die Schweizerische Post setzt auf solche Erfolgsbeteiligungen. Kader- und Spezialistenfunktionen sowie das dem GAV Post unterstellte Personal kommen in diesen Genuss, wie Postsprecher Mario Masserini bekannt gibt. Der Bonus für Kader wird dabei je nach Erreichen individueller und für das Unternehmen vereinbarter Ziele bemessen.

Für die Mitarbeitenden unter dem GAV Post sind die Lohnverhandlungen mit den Gewerkschaften die Messlatte. Um viel Geld geht es bei diesen aber nicht. Jüngst teilte die Post mit, dass 2011 die Löhne generell um einen Prozent steigen werden. Für die individuelle Honorierung setzt die Post nochmals 0,8 Prozent der Lohnsumme ein und übernimmt auch einen Sanierungsbeitrag von einem Prozent an die Pensionskasse. Die Erfahrungen der Post mit Erfolgsbeteiligungen sind gut, vor allem wenn diese an eine individuelle Zielerreichung gekoppelt ist.

Ergebnisorientierte Mitarbeiter

Auch die Industriegruppe Comet empfindet Erfolgsbeteiligungen als ein sinnvolles Führungsinstrument. “Die Erfolgsbeteiligung fördert das Verständnis aller Mitarbeiter für die Ergebnisorientierung”, resümiert Personalchef Peter-André Schmid. Bei Comet partizipieren die Mitarbeiter aller Stufen am Geschäftsgang der Gruppe und ihrer Business Unit.

Die Erfolgsbeteiligung ist dabei je nach Funktion in der Höhe abgestuft. Für höhere Führungskräfte besteht neben der Erfolgsbeteiligung eine Entschädigung bei Erreichen definierter Ziele. Die Erfolgsbeteiligung kann für Mitarbietende bei voller Zielerreichung sechs Prozent des Lohnes erreichen. Operative Kadermitarbeitende erhalten bis zu zehn Prozent. Sie wird nach Vorliegen des Jahresergebnisses ausbezahlt. Ein Teil der Entschädigung definierter Ziele der höheren Führungskräfte erfolgt in gesperrten Aktien der Gesellschaft. Wenn aber die minimalen Ziele nicht erreicht werden, gibt es auch keine Erfolgsbeteiligung.

Beteiligung am Unternehmenserfolg

Bei der ABB Schweiz erhalten alle Mitarbeitenden eine Erfolgsbeteiligung, die in Form eines jährlichen Bonus ausgezahlt wird. Die Höhe variiert von Jahr zu Jahr, und zu den Kriterien der Festlegung machte Mediensprecher Lukas Inderfurth keine Angaben. Insgesamt hat man positive Erfahrungen mit diesem Modell gemacht. Die Firma könne den Mitarbeitenden ihre Wertschätzung bezeugen und das wiederum sei ein für diese positiver Aspekt, führt Inderfurth weiter aus.