Zwischenverdienst bei Arbeitslosigkeit

von Monster Contributor

Wer arbeitslos ist, muss sich nicht mit den Bezügen der Arbeitslosenversicherung abgeben. Wir sagen, wie Sie ihre Kasse mit Zwischenverdiensten aufbessern können.

Arbeitslose Stellensuchende – zurzeit sind es bei einer Arbeitslosenquote von 3.5 Prozent in der Schweiz 139.365 Personen – können ihr Einkommen durch Zwischenverdienste verbessern. Weitere Vorteile: "Stellensuchende erhalten zusätzliche Referenzen und Fertigkeiten", betont Hansjürg Dolder, Leiter des Basler Amtes für Wirtschaft und Arbeit.

Erster Vorteil: Mehr Einkommen

Wer sich arbeitslos gemeldet hat, kann seine Kasse mit Zwischenverdiensten aufbessern. Mit diesem Lohn und den ergänzenden Taggeldern der Arbeitslosenkasse kommen Stellensuchende auf mehr Einkommen als wenn sie nur die Bezüge der Arbeitslosenversicherung erhalten. Jemand, der vor seiner Arbeitslosigkeit 5000 Franken verdiente, und dazu einen Zwischenverdienst von beispielsweise 2000 Franken erwirtschaftet, hat monatlich 400 Franken mehr auf dem Konto.

Beispiel: eine 46-jährige Arbeitslose, die bei der letzten Festanstellung 5000 Franken Lohn bekam, verdient jetzt durch einen Zwischenverdienst 2000 Franken pro Monat. Dabei entspricht ihr Lohn den orts- und berufsüblichen Ansätzen. Die Frau hat Unterstützungspflichten und darum Anspruch auf 80 Prozent ihres letzten versicherten Lohns.

Laut Hansjürg Dolder, Leiter des Amtes für Wirtschaft und Arbeit in Basel, hat den gleichen Anspruch, dessen letzter Monatslohn mehr als 4000 Franken betrug. Der Zwischenverdienst hat demnach folgende Auswirkungen auf die finanzielle Situation der 46-jährigen Frau:

Versicherter Lohn 5000 Franken
minus Zwischenverdienst (ZV) -2000 Franken
Einkommensverlust, gedeckt durch Arbeitslosenversicherung 3000 Franken
abzüglich 20 Prozent - 600 Franken
Arbeitslosen-Taggelder 2400 Franken
Monatlicher Verdienst: 2000,- ZV plus 2400,- Taggelder = 4400 Franken

Die 46-Jährige verdient aufgrund ihres Zwischenverdiensts 400 Franken mehr pro Monat. Ohne den Zwischenverdienst käme sie auf ein Einkommen von 4000 Franken, was eben 80 Prozent des versicherten Lohns entspräche. Unter dem Strich erhöht sich ihr Einkommen also um 10 Prozent.

Überaus wichtig ist es für arbeitslos gemeldete Stellensuchende, auch beim Zwischenverdienst keinen Lohn zu akzeptieren, der unter den berufs- und ortsüblichen Tarifen liegt. Dazu sind Arbeitslose seitens der Vorgaben der Arbeitslosenversicherung nicht verpflichtet.

Wer es trotzdem macht, hat am Ende des Monats weniger im Sack. Denn die Arbeitslosenkasse rechnet in einem solchen Fall nicht das tatsächlich erzielte Einkommen an, sondern ein höheres, eben berufsübliches Entgelt – selbst dann, wenn der oder die Arbeitslose dieses Entgelt gar nicht erzielt hat. "Solche Fälle sind jedoch äusserst selten", erklärt Hansjürg Dolder.

Zweiter Vorteil: Längere Bezugsdauer

Ein weiterer Vorteil von Zwischenverdiensten liegt in der längeren Bezugsberechtigung von Arbeitslosen-Taggeldern. Die Faustregel lautet: "Je mehr Zwischenverdienste, desto länger halten die Taggelder", versichert Hansjürg Dolder vom Amt für Wirtschaft und Arbeit.

Wie er bestätigt, geht die Arbeitslosenkasse dabei von 400 Taggeldern während zwei Jahren aus, was 5 Taggeldern pro Woche respektive 21,7 Taggeldern im Schnitt pro Monat entspricht. Im Blick auf unser Rechenbeispiel bedeutet das:

Versichter Lohn 5000 Franken
Arbeitslosen-Taggelder (80%) entspricht 4000 Franken
abzüglich wegen ZV ausbezahlter Taggelder -2400 Franken
Nicht bezogene Taggelder in Höhe von 1600 Franken
entspricht ca. 9 Taggeldern à 184 Franken  

Diese 9 Taggelder kann die Stellensuchende innerhalb der Rahmenfrist von zwei Jahren zu einem späteren Zeitpunkt beziehen. Dadurch verlängert sich die Bezugsberechtigung von Taggeldern also um etwa 9 Arbeitstage, was fast zwei Wochen entspricht.

Dritter Vorteil: Mehr Referenzen

Wer Zwischenverdienste erzielt, hat Anspruch auf ein Zwischen- oder Arbeitszeugnis. "Damit können Stellensuchende aufgrund von Zwischenverdiensten zusätzliche Referenzen erwerben", sagt Hansjürg Dolder. Zudem kann einem späteren Arbeitgeber ein motivierter Arbeitswille dokumentiert werden.

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(Wolf Südbeck-Baur)