Versicherer: Guter Verdienst

von Monster Contributor

Schweizer Versicherungen zahlen zwar hohe Löhne, doch entwickeln sich diese wesentlich langsamer nach oben als bei Banken. Regional gibt es deutliche Unterschiede im Salärniveau. 

Für das schweizerische Versicherungsgewerbe zeigt die Lohnstrukturerhebung 2006 - neuere Zahlen sind nicht verfügbar - ein monatliches Medianbruttoeinkommen von 7.281 Franken an. Seit der davorliegenden Erhebung aus dem Jahr 2004 ist die Steigerung des Durchschnittslohnes mit weniger als 200 Franken vergleichsweise gering ausgefallen.

So erlebte die Branche auch keine besonderen strukturellen Veränderungen, gibt Antoinette Rouvinez Mauron vom Bundesamt für Statistik Auskunft. Die zugrunde liegenden Zahlen erfassen die Daten von 46´300 privaten und öffentlichen Unternehmen und Verwaltungen mit insgesamt rund 1,5 Millionen Lohndaten.

Gehaltshöhen von Führungskräften

Über alle Hierarchiestufen hinweg betrachtet, verdienen Männer monatlich im Schnitt 8.736 Franken und Frauen 6.074 Franken. Für Positionen im obersten, oberen und mittleren Kader wird ein Medianlohn von 13.678 Franken gezahlt. Und im Raum Zürich gibt es für Jobs mit hoch eingestuften Anforderungen noch einmal einen Zuschlag, der gegenüber dem Schweizer Mittelwert runde 14 Prozent erreicht. Für Tätigkeiten ohne Kaderfunktion wird ein Medianlohn von 6.133 Franken monatlich entrichtet.

Monatssaläre Versicherungssektor (Privatwirtschaft)     

Gesamt

oberer Kader

unterer Kader

ohne Kaderfunktion

Total  7281  13678  10338  6133

Männer

 8736

 14165

 10782

 6965

Frauen  6074  10978  8647  5738 monatliches Bruttomedian-Einkommen in Franken         Quelle: Bundesamt für Statistik, Lohnstrukturerhebung 2006            

Boni für alle Gehaltsklassen

Allerdings: Boni bekommen alle Gehaltsklassen. Sie sind im Tertiärsektor generell sehr verbreitet. Im Versicherungsgewerbe macht der Bonus rund 10 Prozent der gesamten Lohnsumme aus. Bei den Banken sind es dagegen 23,4 Prozent, so die Lohnstrukturerhebung.

Die Dachorganisation der Schweizer Versicherungen, der Schweizerische Versicherungsverband, hat indessen keine Daten zur Lohnsituation der Beschäftigten seiner Mitgliedsunternehmen. Solche Erhebungen würden nicht durchgeführt, lässt Mediensprecher Beat Krieger wissen.

Kadersalärstudie von Kienbaum

Die Unternehmensberatung Kienbaum hat stolze Summen für die Teppichetage ermittelt. In der "Kadersalärstude 2006" wurde der Finanzsektor unter die Lupe genommen. Der studierte Betriebswirt mit Produktmanagementverantwortung erhält jährlich demnach 182.000 Franken, berichtet das Magazin "Bilanz" aus der Studie, die nicht kostenfrei erhältlich ist. Wer als Informatiker mit einem Fachhochschulabschluss aufwartet und in der Datenverarbeitung tätig ist, erhält 165.000 Franken.

Die Führungskräfte der ersten Ebene nehmen jedoch 382.000 Franken pro Jahr mit nach Hause, davon sind 277.000 Franken Grundgehalt. In der zweiten Reihe heisst es mit 236.000 Franken insgesamt und 197.000 Franken Basissalär zufrieden sein.

Durchschnittliche Jahresgesamtsaläre der Führungsebene
in Banken und Versicherungen

 

1. Kader-Ebene

2. Kader-Ebene

3. Kader-Ebene

Grundsalär

277.000

197.000

145.000

Gesamtsalär

382.000

236.000

159.000

Quelle: Kienbaum Kadersalärstudie 2006   

Allerdings sind diese Zahlen nach oben verzerrt, weil auch die Banken eingeschlossen sind. Deren Gehälter sind die höchsten der Schweiz, und liegen auch in der repräsentativen Lohnstrukturerhebung deutlich vor denen der Versicherungswirtschaft. Erst in einigen Monaten wird eine geplante Umfrage der Beratungsfirma Watson Wyatt erhältlich sein. Die Datenerhebung zur Studie wird gemäss Firmenangaben im März 2008 gestartet.

Lohnrechner des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes

Eine detaillierte Möglichkeit, auf dem eigenen Qualifikationsprofil aufbauend den dafür gängigen Lohn zu suchen, bietet der Lohnrechner des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes auf der Website www.lohn-sgb.ch. Auf der Lohnrechnerseite gibt man angefangen mit Alter, Dienstalter, Ausbildung und Tätigkeit die Merkmale der fraglichen Stelle ein.

Auf Basis der Daten der Lohnstrukturerhebung erfolgt dann die Ausgabe des Vergleichslohnes, sogar nach Regionen getrennt. Der Trend dürfte nach oben zeigen. Denn für 2008 ist die Versicherungsbranche gemäss der Studie "UBS Outlook" (Ausgabe 1. Quartal) zuversichtlich. Über alle Geschäftssparten hinweg sollen im laufenden Jahr die Personalbestände kräftig ausgebaut werden.

(Alexander Saheb)