MBA: Studienwahl und Finanzierung

von Monster Contributor

Ein MBA-Abschluss fördert den beruflichen Aufstieg in hohe Managementpositionen. Dieser Artikel gibt Tipps für die Auswahl des Anbieters und die Finanzierung sowie zeigt, warum MBA-Absolventen für Unternehmen interessant sind.

Der MBA-Abschluss ist kein Spaziergang. "Ein MBA-Studium kostet nicht nur eine Menge Geld, sondern auch Zeit und Energie. Dies kann sich unter Umständen negativ aufs Familien- und Privatleben auswirken", betont Detlev Kran, Autor des MBA-Guides. Daher sollte zu Beginn eine genaue Eigenanalyse stehen: Warum will ich ein MBA-Aufbaustudium absolvieren? Hilft der MBA tatsächlich, meine beruflichen Ziele zu erreichen? Welches MBA-Programm ist für mich am besten geeignet?

Akkreditierung als ein Auswahlkriterium

Denn der Titel MBA alleine führt nicht automatisch zum beruflichen Aufstieg oder zum grossen Gehaltssprung. Entscheidend ist, dass der MBA zum Lebenslauf und zum Berufsziel passt. "Für manchen ist es vielleicht besser, einen spezialisierten Master-Studiengang zu wählen als einen MBA mit generalistischer, wirtschaftswissenschaftlicher Ausbildung", erklärt Detlev Kran. Ein Sprungbrett für die Managementkarriere sei der MBA vor allem für Berufserfahrene mit technischer Erstausbildung.

Ist die Entscheidung für das MBA-Studium getroffen, steht die nächste Hürde an: Welcher MBA-Anbieter soll es genau sein? In der Schweiz gibt es derzeit rund 30 MBA-Anbieter, weltweit sind es rund 1500 Institute mit etwa 3000 Programmen. Erstes Auswahlkriterium ist die Akkreditierung. Dieses Prüfsiegel misst die Qualität eines MBA-Studiengangs nach Kriterien wie Studieninhalten, Modulkonzept, Qualifikation des Lehrpersonals, Zusammenarbeit mit der Wirtschaft oder Internationalität.

Internationale Rankings

Als renommierte Akkreditierungsstellen gelten die AACSB (Association to Advance Collegiate Schools of Business), die für MBA-Programme in den USA zuständig ist. In Europa ist es die EFMD (European Foundation of Management Development) sowie im deutschsprachigen Raum die FIBAA (Foundation for International Business Administration Accreditation). "Eine Akkreditierung bedeutet noch nicht, dass eine Schule zu den Top-Anbietern gehört. Sie ist lediglich eine Mindestvoraussetzung, ohne die ein MBA auf dem Arbeitsmarkt nichts wert ist", erläutert Urs Mayer, Mitglied der Geschäftsführung des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes.

Ein weiterer Anhaltspunkt für die Qualität von MBA-Programmen sind internationale Rankings von Businessmagazinen wie Financial Times, Wall Street Journal oder Business Week. "Ein Ranking sollte aber nie das einzige Kriterium für die Auswahl eines MBA-Anbieters sein. Viele wichtiger sind die inhaltlichen Schwerpunkte des jeweiligen Programms, die für die eigene Karriere sinnvoll erschienen", ergänzt Mayer. Daher sollten sich die Interessenten ausführlich mit dem Seminarangebot und der Zusammensetzung des Lehrpersonals (Internationalität) beschäftigen.

Finanzierung sichern

Eine der grössten Hürden auf dem Weg zum MBA ist die Finanzierung. Schliesslich verlangen renommierte Institute wie das IMD Lausanne oder die Universität St. Gallen Studiengebühren ab 60.000 Schweizer Franken. Als Faustregel gilt: Ein Vollzeit-Studiengang zum MBA kostet weniger als ein Teilzeit-MBA, der Berufs begleitend erfolgt. Für Selbstfinanzierer gibt es Stipendien, die an gute Leistungen gebunden sind. Viele MBA-Studenten haben einen Arbeitgeber, der ihnen zeitlich und finanziell unter die Arme greift.

"Vor allem in konjunkturell guten Zeiten unterstützen insbesondere grosse Unternehmen ihre Mitarbeiter beim MBA. Schliesslich geht es auch darum, Top-Leute längerfristig zu binden und ihnen eine gute Perspektive zu bieten", weiss Urs Mayer vom Schweizerischen Arbeitgeberverband. Teilweise erstellen die MBA-Studenten sogar Business- oder Marketingpläne für konkrete Projekte, mit denen sie gerade in ihrem Unternehmen beschäftigt sind. "Die Unternehmen profitieren damit direkt vom erweiterten Know how ihres Mitarbeiters", so Urs Mayer.

Schub für die Karriere

Ein Grossunternehmen, das seine Mitarbeiter beim MBA zeitlich und finanziell unterstützt, ist Credit Suisse. "Wir bieten geeigneten Kandidaten im Rahmen ihrer Laufbahnplanung ein klassisches MBA-Studium an einer renommierten Schule an und übernehmen dabei rund 80 Prozent der Schulkosten und Spesen", erklärt Dorjee Kokasang, Sprecher der Private Banking Division bei Credit Suisse. Den Executive MBA, die Königsdisziplin der MBA-Studiengänge, sieht Credit Suisse speziell als Weiterbildungsplattform für Manager, "die einen hohen Leistungsbeitrag erbringen, Potenzial für eine Funktion auf einem höherem Level aufweisen und zudem über soziale Kompetenz und Führungsqualitäten verfügen." Zudem stellt die Grossbank in verschiedensten Bereichen Absolventen mit MBA-Zusatzqualifikation ein.

Einig sind sich alle von uns befragten Experten, dass ein MBA die Karriere fördert und meist zu mehr Führungsverantwortung führt. "Da die Absolventen erheblich an Management-Know-how gewinnen, können sie sich in ihrem Unternehmen besser positionieren. Zudem steigt ihr Gehalt meist um etwa ein Drittel, so dass sich die Studienkosten auch bei Selbstzahlern schnell amortisieren", erklärt Dr. Rudolf Minsch, Leiter Forschung und Entwicklung bei economiesuisse, dem Dachverband der Schweizer Unternehmen.

Dreissig Prozent mehr Gehalt

Detlev Kran bestätigt das. "Der MBA-Abschluss bringt im Mittelwert rund 30 Prozent mehr Geld, da die Absolventen in eine neue, höher dotierte Position wechseln; entweder im bisherigen Unternehmen oder bei einem neuen Arbeitgeber." Ein weiterer Vorteil: Die Absolventen schaffen sich ein interessantes Netzwerk mit teilweise weltweiten Verbindungen zu potenziellen Top-Managern. Die Voraussetzungen für eine Karriere sind also glänzend – allerdings nur, wenn der MBA-Abschluss von einem anerkannten Anbieter stammt.

(Jürgen Mauerer)