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Gute Augen trotz Bildschirmarbeit

von Monster Contributor

Wer lange vor dem PC sitzt, klagt häufig über müde Augen, Nackenschmerzen und ein verschwommenes Blickfeld. Wir geben Tipps für gesundes Arbeiten am Computer.

Pro Auge sind es lediglich vier Muskeln, die den Blick steuern. Diese sensible Augenmuskulatur ist nicht darauf eingerichtet, pro Tag bis zu 40 000 Blickbewegungen auszuführen, wie es moderne Bildschirmarbeiter tun.

Unsere Augen leisten Schwerstarbeit

Früher mussten die Sehorgane bedeutend weniger Reize bewältigen als heute, da täglich eine Unmenge von Bildern und Bewegungen auf uns einstürmt: Leuchtstofflampen, Strassensignale, Fernseher und insbesondere die Arbeit am Bildschirm.

Was wir unseren Augen dabei zumuten, ist für sie Schwerstarbeit: Acht Stunden oder länger pro Tag zu dicht an den künstlichen Lichtquellen sitzen, zu hoch oder zu tief aufgestellte Monitore, schlechte Bildschirm-Auflösungen, störende Spiegelung durch das Tageslicht.

Ein paar Regeln zur Entspannung

Am angenehmsten ist es für die Augen, wenn sie sich immer wieder auf eine andere Entfernung einstellen können. Beim permanenten Blick auf den Bildschirm ist das jedoch nicht der Fall. Die Augen verfallen in ein Starren, und die beanspruchten Muskeln sind dauernd angespannt.

Um sie zu entlasten, sollte man die Augen öfters für drei Minuten mit den Handflächen zudecken. Nützlich ist es auch, den Blick hin und wieder ganz entspannt aus dem Fenster schweifen zu lassen. Die zu kurze Distanz zwischen Augen und Bildschirm kann ebenfalls Ermüdungserscheinungen zur Folge haben. Experten empfehlen daher eine Distanz von 60 bis 90 Zentimetern.

Brillen und Kontaktlinsen

Das stetige Wechseln der Sehdistanz beim Blick auf PC, Tastatur und Schreibvorlage kann besonders bei Brillenträgern zu zusätzlichen Problemen führen. Hier kann eine spezielle Bildschirmbrille, beim Optiker erhältlich, für Entlastung sorgen. Einer zusätzlichen Gefahr sind Träger von Kontaktlinsen ausgesetzt: Weil man vor dem Bildschirm in der Regel weniger blinzelt, trocknen die Augen rascher aus.

Weitere Informationen
Zum Thema Bildschirmarbeit hat die Suva diverse Broschüren und Merkblätter publiziert, die als pdf-File von der Homepage www.suva.ch heruntergeladen werden können.
Sie können auch kostenlos bestellt werden beim Kundendienst der Suva, Fluhmattstrasse 1, 6002 Luzer.n Zudem steht Ihnen unter www.suva.ch/online-lernen ein elektronisches Lernprogramm zur Verfügung, wo Sie alles Wichtige zum Thema „Ergonomie am Bildschirmarbeitsplatz" erfahren.

Walter Lips, Spezialist für Ergonomie am Bildschirmarbeitsplatz bei der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt Suva rät, sich während der Bildschirmarbeit so oft wie möglich vom Bildschirm abzuwenden: "Beispielsweise wenn Sie telefonieren, fotokopieren, Akten ablegen oder Gespräche führen. Verlassen Sie bei den regelmässigen Pausen Ihren Arbeitsplatz und gehen Sie ein paar Schritte."

Spiegelungen vermeiden

Der Fachmann rät, in dieser Zeit nach Möglichkeit nicht die Zeitung oder die Zeitung zu lesen, weil die Augen die Erholung brauchen. Passives Freizeitverhalten kann die Augen zusätzlich stressen: "Häufig verstärken sich die aufgeführten Symptome, wenn man unter ungünstigen Lichtverhältnissen und in falschem Abstand abends noch stundenlang vor dem Fernseher sitzt."

Weiter empfiehlt Walter Lips, Spiegelungen zu vermeiden: "Wenn Sie sich vor den noch nicht eingeschalteten Bildschirm setzen, dürfen Sie keine Spiegelungen von Fenstern oder von Lampen auf der Bildschirmoberfläche sehen. Falls dies der Fall sein sollte, drehen oder kippen Sie den Bildschirm, bis die Spiegelung weg ist." Die Alternative ist, ein Fenster abzudunkeln, indem man die Storen herunterlässt. Weil auch viel Kunstlicht zu Blendungen führt, kann es hilfreich sein, einen Teil der künstlichen Beleuchtung auszuschalten.

Wenn schon Bildschirm dann Flachbildschirm

Die Arbeit an modernen Flachbildschirmen, wie sie heute in den meisten Büros vorhanden sind, schont die Augen besser als Röhrenbildschirme. Besonders wenn man täglich viele Stunden vor dem Computer sitzt. Im Gegensatz zu den früheren Röhrenbildschirmen sind Flachbildschirme vollkommen flimmerfrei, das Bild ist kontrastreicher, und die Bildschärfe lässt am Rand nicht nach. Zudem bleiben der Kontrast sowie die Zeichenhelligkeit über die ganze Lebensdauer beständig.

Checkliste Bildschirmarbeit

Mit folgenden Tipps können Sie Ihre Augen schonen:

  • Stellen Sie den Bildschirm so auf, dass Ihre Schulter bei der Arbeit gegen das Fenster gerichtet ist (Lichteinfall von der Seite). Sie dürfen keinesfalls ein Fenster im Blickfeld sehen.
  • Vermeiden Sie auch andere störende Lichtreflexionen und Blendungen.
  • Achten Sie auf die richtige Höhe von Stuhl, Arbeitsfläche und Bildschirm. Idealerweise fällt der Blick in Richtung Bildschirm leicht nach unten.
  • Die Distanz zwischen Augen und Bildschirm sollte nicht zu kurz sein. Empfohlen ist eine Distanz von 60 bis 90 cm.
  • Suchen Sie die angenehmste Hintergrundhelligkeit und den optimalen Kontrast auf dem Bildschirm.
  • Vergrössern Sie das Bild so stark, bis Sie die ganze Bildschirmbreite nutzen können.
  • Entfernen Sie unnötige Schaltflächen auf dem Bildschirm, welche die nutzbare Bildschirmgrösse verkleinern (wie z.B. Lineale, Fusszeile usw.).
  • Reinigen Sie Ihren Bildschirm periodisch.
  • Gönnen Sie Ihren Augen regelmässig Ruhe: decken Sie die Augen mehrmals pro Tag mit der Handfläche zu und geniessen Sie die Erholung.
  • Wenn Sie der Meinung sind, Ihr Arbeitsplatz sei ergonomisch nicht auf dem neusten Stand, wenden Sie sich an Ihren Arbeitgeber. Gemäss Verordnung 3 zum schweizerischem Arbeitsgesetz (ArGV 3 Gesundheitsvorsorge) muss der Arbeitgeber Arbeitsplätze, Arbeitsgeräte und Hilfsmittel nach ergonomischen Gesichtspunkten gestalten und einrichten.

(Susanne Wagner, 2009)