Stellenmarkt Genf - Jobs, Leben und Wohnen
Genf ist die Stadt der Finanzen, des globalen Handels, der Uhrenindustrie und der Biotechnologie. Die Lebensqualität am Genfer See ist hoch, aber die Preise zum Leben und Wohnen sind es auch.
Hochburg der Uhrenindustrie und Wiege der Vermögensverwaltung: Der Wirtschaftsstandort Genf baut auf Traditionen. In der Rhonestadt wimmelt es von Luxusuhrengeschäften und Bankfilialen, ganz ausgerichtet auf die wohlhabende Klientel.
Genf bietet 35.000 Arbeitsplätze im Finanzsektor
Auf der Rangliste der internationalen Finanzplätze rangiert Genf an neunter Stelle, hinter Zürich und vor Sydney. Der Genfer Finanzsektor beschäftigt mehr als 35.000 Menschen. Ihre Expertise bezieht sich aber nicht nur auf das "Private Banking", sondern auch auf Handelsgeschäfte.
Gemäss Schätzung werden 40 Prozent des globalen Rohstoffhandels über Genf abgewickelt. Was sich in den Handelsräumen am "Lac Léman" – dem französischen Namen für den Genfersee – abspielt, hat somit weltweite Konsequenzen für die Preise von Öl, Getreide, Kaffee oder anderen Nahrungsmitteln.
Kongressstadt Genf
Ein weiterer Schwerpunkt der Genfer Wirtschaft ist die Biotechnologie. Der internationale Pharmakonzern Merck betreibt mit der Tochter Merck Serono von hier aus ihre Sparte für Biopharmazeutika. Dazu kaufte Merck 2006 das Genfer Unternehmen Serono. Der ehemalige Serono-Chef Ernesto Bertarelli ist nun laut der amerikanischen Zeitschrift Forbes der reichste Schweizer mit einem geschätzten Vermögen von 10 Milliarden Dollar.
Neben Merck Serono haben auch Firmen aus ganz anderen Bereichen im Kanton Genf einen wichtigen Sitz: beispielsweise der Konsumgüterproduzent Procter & Gamble, die Bekleidungsgruppe Ralph Lauren, der Maschinenhersteller Caterpillar oder aus der Computerbranche Hewlett-Packard. Darüber hinaus ist Genf als Standort für internationale Organisationen bekannt, allen voran zu nennen sind das europäische Büro der Vereinten Nationen (UNO) , das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und die Welthandelsorganisation WTO . Alleine schon die UNO organisiert in Genf jährlich rund 8.000 Kongresse.
Leben und arbeiten in Genf: Französisch-Kurs empfohlen
Bei all den internationalen Betrieben erstaunt es nicht, dass Ausländer mit rund 40 Prozent einen hohen Anteil der Genfer Bevölkerung ausmachen. Fast alle Nationalitäten des Globus sind vertreten. In der Genfer Multikulti-Gesellschaft hört man allerdings wenig Deutsch, die Stadt ist eher angelsächsisch ausgerichtet.
Deutschsprachige Neuankömmlinge tun daher gut daran, einen Französisch-Kurs zu belegen. Zwar kann man sich auch auf Englisch durchschlagen. Aber wer sich in Genf unter den Einheimischen einleben will – laut den Experten ohnehin ein schwieriges Unterfangen – kommt um das Französisch nicht herum.
Mieten, Hauspreise, Verkehr in Genf
Zuzüger sollten sich in Genf auf eine schwierige Wohnungssuche gefasst machen. Die Wohnungsnot hat die Mieten und Hauspreise steil in die Höhe getrieben. Selbst Mittelschichtfamilien ziehen deswegen in den Kanton Waadt oder nach Frankreich – am Wochenende ist das günstigere Nachbarland auch eine beliebte Einkaufsdestination. Unter der Woche ist Genf eine Stadt der Pendler. Entsprechend bilden sich zu den Stosszeiten Verkehrsstaus.
Zum Glück verfügt die Region – wie üblich in der Schweiz – über gute öffentliche Verkehrsmittel, allerdings bewirken die günstigen Verbindungen in den Vororten auch wieder hohe Mietpreise. Ausländische Manager, die es nach Genf verschlägt, können für die Wohnungssuche meist die Hilfe eines spezialisierten Büros in Anspruch nehmen. Wer auf eigene Faust kommt, braucht viel Ausdauer beim täglichen Durchstöbern der üblichen Immobilienportale.
Springbrunnen als Wahrzeichen von Genf
Eine weitere unerfreuliche Überraschung dürfte der erste Bescheid der Genfer Steuerbehörden liefern. Die zahlreichen Holdinggeschäfte und internationale Firmen profitieren hier von einem milden Steuerklima. Für Privatpersonen hingegen gehört Genf zu den Schweizer Kantonen mit dem höchsten Steuerdruck. Die Spitzentarife übersteigen hier locker 40 Prozent.
Dennoch: Punkto Lebensqualität verkehrt Genf in der Spitzengruppe der globalen Ranglisten. In einem beliebten Stadtviertel wie "Eaux-Vives" hat man Zentrum, Park und See in unmittelbarer Nähe, etwas weiter locken die Alpen oder der Jura. Wer mal nicht in die freie Natur hinaus will, kann sich in einem der etwa 40 Genfer Museen umsehen. Oder man setzt sich einfach am Seeufer hin und betrachtet den "jet d’eau", den bis zu 140 Meter hohen Springbrunnen und das Wahrzeichen der Stadt.
Weitere Informationen über Genf sind zu finden unter:
Die Webseite www.comparis.ch hat eine Abteilung mit Tipps für den Umzug in die Schweiz.
Die Plattform www.englishforum.ch zeigt den regen englischsprachigen Austausch über das Leben in der Schweiz auf.