Perfekte E-Mail-Bewerbung und Online-Bewerbung

von Monster Contributor

Bewerben per Online-Formular oder E-Mail ist praktisch. Die Vorbereitung und das Zusammenstellen der Unterlagen erfordert jedoch genauso viel Sorgfalt wie das Erstellen eines konventionellen Bewerbungs-Dossiers.

Von Helen Weiss

Das Internet ist nicht nur für die Jobsuche, sondern auf für Stellenbewerbungen praktisch – und entsprechend beliebt. "Die Mehrzahl der Bewerbungen trifft heute auf dem elektronischen Weg ein", sagt Joe Probst, Leiter Competence Center Personal der Basler Kantonalbank und Bank Coop. Der Stellenausschrieb auf dem Internet ist für die Unternehmen deutlich günstiger als umfangreiche Inserate in Zeitungen und Fachzeitschriften.

So schreibt etwa die ABB Schweiz AG ihre Stellen fast nur noch im Internet aus. "So sind sämtliche offenen Stellen auf einen Blick ersichtlich und Interessierte haben weltweit Zugriff", zeigt Pressesprecher Lukas Inderfurth weitere Vorteile auf. Entsprechend beliebt sind bei der ABB Schweiz elektronische Bewerbungen. "Wenn sich die Dossiers stapeln, ist das für den Arbeitgeber nicht besonders angenehm", sagt Inderfurth.

Inzwischen bieten viele Unternehmen eine Bewerbung durch ein Onlineformular an. Aber auch die Bewerbung per E-Mail ist weiterhin zeitgemäss. Ob eine Firma wirklich an einer Online-Bewerbung interessiert ist, sollte allerdings vorgängig mit einem Besuch auf der Firmen-Homepage abgeklärt werden. Im Zweifelsfall fragt man bei der Personalabteilung nach. Und grundsätzlich gilt: Eine Bewerbung per E-Mail sollte immer an die Adresse einer bestimmten Person geschickt werden; eine Initiativbewerbung an info@firma.ch ergibt wenig Sinn.

Kurz und prägnant

Personalverantwortliche schätzen bei Bewerbungen eine übersichtliche und saubere Gestaltung. Man sollte sich bewusst sein, dass eine Bewerbung ein offizielles Schreiben ist, auch per E-Mail. Form-, Rechtschreibe- oder Tippfehler sind deshalb verpönt.

Der sonst übliche und im täglichen Mail-Verkehr durchaus angebrachte "elektronische Schreibstil" – etwa Abkürzungen, Smileys und Kleinschreibung – ist im Falle einer Bewerbung zu vermeiden. Zudem sollte man auf eine HTML-Formatierung oder elektronisches Briefpapier verzichten.

Das Anschreiben in der Online-Bewerbung

Das Anschreiben geniesst auch in einer E-Mail-Bewerbung einen hohen Stellenwert. Der klassischen Bewerbung wird es in der Regel lose beigelegt. Schreibt man die Werbebotschaft in eigener Sache in das Textfenster des E-Mails und legt alle weiteren Dokumente in den Anhang, besteht kaum ein Unterschied zur Bewerbungsmappe.

Das Anschreiben kann jedoch auch dem Anhang beigefügt werden – beide Varianten haben sich in der Praxis als erfolgreich erwiesen. Wählt man letztere Form, muss der Text der E-Mail in jedem Fall klarmachen, dass es der Empfänger mit einer interessanten Bewerbung zu tun hat. Eine leere E-Mail ist verpönt; auch eine blosse Notiz wie "Anbei sende ich Ihnen meine Bewerbungsunterlagen" ist zu kurz. Idealerweise formuliert man in der Nachricht kurz sein Interesse; hinzu kommen einige prägnante Sätze über die Motivation für die Stelle. Wichtig ist, am Ende der E-Mail die Anschrift inklusive Telefonnummer und Mail-Adresse anzugeben.

Anhänge vorbereiten

Die Anhänge müssen alle mit einem aussagekräftigen Dateinamen versehen werden. Ist man unsicher, welche Datei-Form gewünscht ist, informiert man sich am besten vorgängig telefonisch beim Unternehmen. Üblich ist heute, Lebenslauf und weitere Unterlagen im PDF-Format zu versenden: Im Gegensatz zu Word-Dokumenten bleibt beim Öffnen des PFD die Formatierung erhalten.

Dank DSL und immer grösseren Festplatten mag vielleicht der Eindruck entstehen, man müsse kaum mehr auf die Dateigrösse achten. Lange Ladezeiten sind jedoch bei vielbeschäftigten Personalern nicht beliebt. Grösser als zwei Megabyte sollte die E-Mail deshalb nicht sein, da sie sonst allenfalls das System des Empfängers belastet.

Betreffzeile und seriöse E-Mail-Adresse

Neben der Formatierung der Unterlagen gilt es weitere Punkte zu beachten. So sollte man etwa keine Firmen-Adresse, sondern die private E-Mail-Adresse verwenden, um die Bewerbung abzuschicken. Persönliche Mail-Adressen lassen sich einfach und kostenlos bei zahlreichen Internetprovidern einrichten. Vorsicht: Kosenamen wie pussycat@domain.ch oder schmusebaer@domain.ch wirken unseriös und werden von Personalverantwortlichen selten goutiert.

Die Betreffzeile sollte zudem so gestaltet sein, dass sofort ersichtlich wird, worum es geht. Als Beispiel: Ihr Inserat auf "monster.ch" vom 25. Mai 2011 "Product Manager". Und: Um mögliche Fehler sicher zu vermeiden, schickt man die Mail zuerst an einen Bekannten, der prüft, ob tatsächlich alles in gewünschter Form ankommt.

Checkliste Online-Bewerbung

Für die erste Kontaktaufnahme geben viele Personalvermittlungsbüros und Unternehmen Online-Bewerbungsformulare vor. Die Stellensuchenden können dabei die Felder eines vorgefertigten Formulars ausfüllen. Fast alle Formulare verfügen über ein Feld für Freitext und die Möglichkeit, persönliche Dokumente hochzuladen. Wer ein paar wesentliche Punkte beachtet, kann sich positiv von der Konkurrenz abheben:

• Füllen Sie die einzelnen Formularfelder möglichst vollständig und sorgfältig aus. Kontrollieren Sie Inhalt und Rechtschreibung, bevor Sie das Formular versenden.

• Stellen Sie in den Freitextfeldern möglichst kurz und prägnant dar, warum Sie für einen bestimmten Job oder generell eine Mitarbeit im Unternehmen besonders geeignet sind.

• Gibt es die Möglichkeit, eigene Dokumente upzuloaden, sollten Sie diese im PDF-Format bereitstellen. Vergessen Sie nicht, die Dateien aussagekräftig zu benennen.

• Speichern Sie das ausgefüllte Formular auf Ihrer Festplatte oder drucken Sie es aus. Ist dies nicht möglich, fertigen Sie Screen-shots an.

Literaturtipp

Erfolgreich online bewerben
Duden Praxis
von Janne J. Kipp
Bibliographisches Institut 2010
12.90 Franken

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