Das Vorstellungsgespräch - Vorbereitung

von Monster Contributor

Mit der Einladung zum Einstellungsgespräch ist die erste Hürde geschafft. Damit Sie auch diese Etappe mit Bravour meistern, sollten Sie sich gründlich und gezielt vorbereiten.

Das Vorstellungsgespräch ist eine grosse Chance: Um sie optimal zu nutzen, ist eine gezielte Vorbereitung unerlässlich. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie sich auf eine Anzeige beworben oder die Initiative aktiv ergriffen haben, ohne dass ein Stellenangebot vorlag. Je gründlicher und umfassender Sie vorgehen, desto sicherer fühlen Sie sich dann auch beim Gespräch selbst.

Termin bestätigen und Informationen sammeln

Als Erstes bestätigen Sie den Termin - am besten schriftlich. Dann informieren Sie sich über die Firma, die Sie zum Gespräch eingeladen hat: Wirtschaftsdaten wie Umsatz, Gewinn, Mitarbeiterzahl und Ähnliches finden Sie in der Regel auf der Homepage des Unternehmens.

Möglicherweise ist darauf auch der letzte Geschäftsbericht eingestellt. Das Internet liefert aber noch unzählige weitere Quellen für die Recherche: Wichtig dabei ist es, die zuverlässigen Infolieferanten herauszufiltern. Auch aktuelle Daten zur fraglichen Branche können als Hintergrundwissen interessant sein.

Notieren Sie wichtige Eckdaten zum Unternehmen tabellarisch auf einem Blatt.

Dieses wird Teil einer Bewerbungsmappe, die sich als "Begleiter" ins Vorstellungsgespräch bewährt hat. In einer sog. Konferenz- oder Ledermappe stellen Sie Folgendes zusammen:

  • Einladung
  • Name und Telefonnummer Ihres Ansprechpartners
  • ggf. Stellenanzeige
  • Kopie Ihrer vollständigen Bewerbungsunterlagen
  • Leerblätter für eigene Notizen
  • Informationen über das Unternehmen
  • Ihre Fragen an den Arbeitgeber

Fragen und Antworten

Im Vorstellungsgespräch wird Ihnen der Vertreter Ihres potenziellen Arbeitgebers (der Personalreferent und evtl. auch der Leiter Ihrer zukünftigen Abteilung) viele Fragen stellen: Zunächst zu Ihrer Person, Ihrem Werdegang, den Gründen für Ihre Bewerbung, Ihrer Qualifikation, Ihrer Arbeitsweise, Team- und Leistungsfähigkeit, Stress- und Konfliktverhalten usw.
(>> Lesen Sie hierzu auch: Das Einstellungsgespräch - Teil 2).

Fragen Ihres künftigen Arbeitgebers sind ebenso klar und deutlich wie wahrheitsgemäss zu beantworten; andernfalls kann der Arbeitsvertrag, falls später festgestellt wird, dass Sie gelogen haben, angefochten werden. Doch Vorsicht: Sog. unzulässige Fragen müssen – zumindest rein juristisch betrachtet – nicht wahrheitsgemäss beantwortet werden.

Beispiele für zulässige und unzulässige Fragen sowie Tipps für Ihre Vorbereitung

Zulässige Fragen

  • Was hat Sie dazu veranlasst, sich bei uns zu bewerben?
  • Welches sind Ihre Stärken und Schwächen?
  • Was motiviert Sie?
  • Welche beruflichen Ziele verfolgen Sie mittelfristig?
  • In welchem Umfeld sind Sie aufgewachsen?
  • Haben Sie irgendwelche gesundheitlichen Einschränkungen?
  • Sind Sie mobil? Wären Sie bereit, ins Ausland zu gehen?
  • Üben Sie derzeit Nebentätigkeiten aus?
  • Sind Sie schwerbehindert?
  • Sind Sie auch bereit, Überstunden zu leisten?

Tipps für Ihre Antworten

Überlegen Sie im Vorfeld zum Gespräch, wie Sie auf solche und ähnliche Fragen antworten wollen – wahrheitsgemäss, versteht sich.

Beantworten Sie geschlossene Fragen nicht nur mit einem knappen Ja oder Nein, sondern ergänzen Sie Ihre Antwort mit einem Hinweis (zum Beispiel: "Sind Sie mobil?" – mögliche Antwort: "Ja, warum nicht, das kann sehr reizvoll sein.").

Antworten Sie stets freundlich, ruhig, so ausführlich wie nötig, ohne ausschweifend zu sein.

Beispiele für unzulässige Fragen Tipps für Ihre Antworten

Unzulässige Fragen

  • Gehören Sie einer Partei / Gewerkschaft an?
  • Sind Sie zum jetzigen Zeitpunkt schwanger?
  • Wie sieht Ihre Familienplanung aus?
  • Welcher Religion gehören Sie an?
  • Wie sind Ihre Vermögensverhältnisse? *
  • Sind Sie vorbestraft? *
  • Sind Sie homosexuell / heterosexuell?

Tipps für Ihre Antworten

Mit Ausnahme der mit * gekennzeichneten Beispiele, die möglicherweise für die fragliche Stelle relevant sind, müssen Sie diese Fragen nicht wahrheitsgemäss beantworten.

Dennoch ist es ratsam, Ihre Antworten freundlich zu formulieren: Das Ganze könnte auch dazu dienen zu prüfen, wie Sie in solchen Fällen reagieren.

Fragen stellen im Vorstellungsgespräch

Im Anschluss an die Fragen Ihres Interviewpartners haben Sie Gelegenheit, einige Informationen über die künftige Stelle einzuholen und Verschiedenes zu klären. Ratsam ist, dass Sie sich Ihre Fragen im Vorfeld aufschreiben und diese in der Mappe, die Sie in das Vorstellungsgespräch mitnehmen, einordnen.

Achten Sie jedoch darauf, dass bei allem systematischen Vorgehen Ihre "vorbereiteten Fragen" nicht schon im bisherigen Teil des Gesprächs beantwortet wurden.

Hier einige Beispiele zu den Themen, die anzusprechen sind:

  • Dauer und Gestaltung der Einarbeitung
  • Tätigkeitsinhalte und Aufgabenbereiche
  • "Historie" der Stelle, wenn es sich um eine bestehende Stelle handelt (z.B. Warum wird die Stelle neu besetzt?), bzw. was führte zur Neuschaffung der Stelle (z.B. Anforderungen im Bereich Qualitätssicherung oder Umstrukturierung)
  • Gestaltung der Arbeitszeiten (feste Arbeitszeit oder Gleitzeit, Kernarbeitszeiten…)
  • Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen, evtl. in Verbindung mit Weiterbildungmassnahmen (dabei signalisieren Sie Ihre Bereitschaft, sich weiterzubilden).

Ihre Fragen an den möglichen Arbeitgeber sollten wohl überlegt sein – nicht nur in Bezug auf die Themen, sondern auch hinsichtlich der Form. Klar formulierte Fragen kommen besser an als nebulöse Andeutungen.

Beispiel:
Statt "Wie sieht es in ein paar Jahren aus?" fragen Sie gezielt:
"Wie sind die mit der Stelle verknüpften Entwicklungsmöglichkeiten und in welchem Zeitrahmen sind sie gegeben?".

Praktische Vorbereitung des Vorstellungsgesprächs

Haben Sie Ihre Bewerbungsmappe mit allen Informationen und offenen Fragen zusammen gestellt, befassen Sie sich mit der praktischen "logistischen" Vorbereitung rund um das Vorstellungsgespräch.

Fünf Tipps für Ihre Vorbereitung

1. Termin als Eyecatcher notieren
Schreiben Sie den Termin des Vorstellungsgesprächs so auffällig auf, dass Sie mehrmals täglich sprichwörtlich darüber stolpern. So vermeiden Sie, dass sich aus irgendwelchen Gründen ein falsches Datum oder eine falsche Uhrzeit bei Ihnen einprägt. Ausserdem wird Ihnen damit das "Ereignis" als solches vertraut, so dass Sie - falls Sie dazu neigen - ein wenig Ihre Nervosität oder Ihr Unbehagen angesichts des Termins abbauen können.

2. Anfahrt planen
Überlegen Sie sich, ob Sie mit dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Nicht jeder besitzt ein Navigationssystem im Auto, aber das Internet bietet genügend Möglichkeiten, die Route zu planen (z.B. www.viamichelin).

Bedenken Sie stets im Vorfeld: Sie könnten mit dem Auto im Stau stehen, den Zug oder Bus verpassen, den Weg trotz Routenplanung aufgrund der Aufregung nicht sofort finden… Fahren Sie deshalb frühzeitig los! Es ist immer besser, noch genügend Zeit zu haben, um sich zu "sammeln" und nochmals frisch zu machen, als in letzter Minute abgehetzt anzukommen. Ein für potenzielle Arbeitgeber unverzeihlicher Fauxpas ist das verspätete Eintreffen zum Termin.

Wenn Sie eine lange Anreise haben und der Termin bereits früh am Morgen stattfindet, ist es ratsam, am Vortag anzureisen und in einer Unterkunft vor Ort zu übernachten. So kommen Sie ausgeruht zum Termin und haben sogar die Gelegenheit, sich am Vortag die Stadt Ihres künftigen Arbeitsorts anzusehen.

3. Kleidung
Überlegen Sie nicht erst am Morgen des Termins, was Sie anziehen wollen. Dabei gilt folgender Grundsatz: Die Kleidung sollte dem entsprechen, was auch später am Arbeitsplatz üblich ist. Zum Beispiel: Der künftige Bankangestellte trägt Anzug und Krawatte, die Direktionsassistentin Kostüm oder Hosenanzug usw.

Dass die Kleidung ordentlich und sauber sein muss, ist selbstverständlich (geputzte Schuhe!). Wichtig ist auch, dass Sie sich in der Kleidung wohl fühlen, was nicht heisst, dass Sie in Jeans und T-Shirt daherkommen. Gegebenenfalls "üben" Sie im Vorfeld das Tragen Ihres neu erworbenen Outfits, idealerweise bei einem simulierten Vorstellungsgespräch mit einem Bekannten.

4. Körperpflege
Prüfen Sie einige Tage vorher, ob zum Beispiel ein Besuch beim Friseur eventuell nötig ist. Achten Sie auf ein gepflegtes Äussere. Für männliche wie auch für weibliche Bewerber gilt: saubere Fingernägel, frisch gewaschene Haare, keine Schuppen, saubere Schuhe usw.

Auch bei Düften gilt: weniger ist mehr! Männliche Bewerber achten auf eine tagesfrische Rasur (sofern sie nicht Bartträger sind). Bewerberinnen tragen nur wenig dezenten Schmuck und vermeiden es, als Model mit ausgefallenen Designer-Klamotten und übertriebenem Makeup auftreten zu wollen. Das kommt nicht gut an.

5. Selbstbewusstsein stärken
Erstellen Sie in einer Art persönlicher Bestandsaufnahme die Liste Ihrer Stärken, bisherigen Leistungen (zum Beispiel Ausbildungsabschluss) und Dinge, die Sie privat und beruflich erreicht haben. Schreiben Sie auf, warum gerade Sie "die ideale Besetzung" für die Stelle sind.

Welche Aspekte Ihrer Person, Ihres Werdegangs, Ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie Ihrer bisherigen Aufgaben, sind für das Unternehmen, bei dem Sie das Einstellungsgespräch haben, so interessant, dass man gerade Sie einstellen sollte?

Häufig ist der in der Einladung genannte Termin für das Vorstellungsgespräch sehr kurzfristig. Damit Sie in einem solchen Fall nicht in Panik geraten, hier eine Empfehlung: Machen Sie es sich zur Gewohnheit, schon vor oder spätestens beim Abschicken Ihrer Bewerbung alles, was Sie vorbereiten können, fertigzustellen: So müssen Sie, wenn Ihnen die ersehnte Einladung ins Haus flattert, das Ganze nur noch aus der Schublade herausholen!

Auf der Suche nach dem Traumjob? Monster gibt dir den richtigen Support

Was würdest du davon halten, wenn es eine Lebenslaufdatenbank gäbe, über die dich Personaler:innen finden können? Monster kann dir genau das bieten, um dir deine Jobsuche zu erleichtern. Lade deinen Lebenslauf einfach bei Monster hoch und lass dich als Top-Talent für deinen Traumjob schnell finden.

(Giselle Chaumien-Wetterauer, GCW Communications, 2009)