Checklisten für die perfekte Bewerbung
Bei einer Bewerbung kann vieles schiefgehen. Mit den fünf Checklisten von Monster behalten Sie den Überblick.
Der ärgerlichste Fehler ist der simpelste: der Schreibfehler. Stösst ein Personalverantwortlicher schon im ersten Satz eines Anschreibens auf einen Tippfehler, ist der Bewerbungsprozess für den Jobanwärter gelaufen. Die Mappe wandert geradewegs auf dem Stapel der ausgemusterten Kandidaten. Kein Wunder, sagt der Hamburger Buchautor, Psychologe und Personalberater Claus Peter Müller-Thurau. Unter Personalern gelte die "Null-Fehler-Toleranz" als oberstes Prinzip. "Bei der Bewerbung geht es nun einmal nicht zu wie im richtigen Leben - man hat einfach keine zweite Chance", sagt der Experte. Fehler, die so ins Auge stechen, wirken unprofessionell und nachlässig - und welches Unternehmen stellt schon gerne solche Mitarbeiter ein?
Vier-Augen-Prinzip
Darum rät Müller-Thurau zum "Vier-Augen-Prinzip". Jemand anderes sollte die Bewerbungsunterlagen vor dem Abschicken noch einmal gründlich gegenlesen, um Tippfehler, falsche Namen oder Zahlendreher herauszufiltern, bevor der potenzielle Arbeitgeber es tut. Gerade bei der Online-Bewerbung "wird grauenhaft geschlampt", weiss Müller-Thurau aus Erfahrung. Dabei ist auch bei virtuellen Bewerbungsmappen "fehlerfrei" das oberste Kriterium.
Andere Peinlichkeiten führen ebenfalls dazu, dass eine Mappe umgehend zurückgeschickt wird: Wenn etwa das Foto aus einer privaten Kamera stammt und im Hintergrund die Flaschen der letzten Fete zu sehen sind. Oder wenn das Anschreiben nicht wie eigentlich üblich kurz und knackig den Grund für die Bewerbung und die wichtigsten beruflichen Stationen auf einer Seite benennt, sondern stattdessen auf drei Seiten den Lebenslauf Punkt für Punkt nacherzählt.
Auch Kleinigkeiten fallen auf
Auch Kleinigkeiten fallen ins Auge und unangenehm auf. Wenn etwa die Schriftgrösse wechselt und die Schrift kleiner wird, um den letzten Satz noch auf derselben Seite unterzubringen, führt Michaela Just als Beispiel an. Die Karriereberaterin aus Dresden rät nicht nur zu besonderer Sorgfalt, sondern auch dazu, Überflüssiges wegzulassen. Floskeln wie "wie Sie dem beigefügten Lebenslauf entnehmen können" bevormunden den Adressaten zum Beispiel, sagt sie.
In manchen Fällen allerdings gibt es keine eindeutige Regel und die Entscheidung über die Vorgehensweise bleibt dem Bewerber überlassen. Michaela Just etwa hält den Konjunktiv im Anschreiben für einen Fehler. Wer sich bewirbt, sollte davon überzeugt sein, dass er der Richtige für die ausgeschriebene Stelle ist, und davon ausgehen, dass er eingeladen wird - ein "Ich freue mich auf ein Gespräch" hält Just darum für überzeugend. Für Claus Peter Müller-Thurau dagegen kommt nur der Konjunktiv an dieser Stelle infrage. Er ist in seinen Augen die sachlich richtigere Formulierung. Deshalb zieht er einen Satz wie "Ich würde mich über eine Einladung freuen" eindeutig vor.
Formalien unbedingt beachten
Auch den Einleitungssatz des Anschreibens sollte der Bewerber so formulieren, wie er ihn persönlich für am besten hält. Er gleiche eher einem juristischen Akt und sei mit einem "Ich habe Ihre Anzeige - mit Interesse gelesen" gut formuliert, meint Müller-Thurau. Michaela Just dagegen rät ihren Kunden, nicht so zu beginnen, wie alle es tun und sich damit von der Masse abzuheben.
Fazit: Ein Bewerber hat durch spezielle Formulierungen oder ein individuelles Layout die Möglichkeit, seine Bewerbungsmappe so zu gestalten, dass sie am ehesten seiner Persönlichkeit gerecht wird. Doch es gibt auch strikte formale Kriterien, an die sich ein Jobanwärter unbedingt halten sollte. Das reicht von der Sorgfalt im Umgang mit Material bis zur Fähigkeit, sich in den Adressaten hineinzuversetzen und ihm seine Arbeit mit den Bewerbungsunterlagen möglichst leicht und angenehm zu machen.
Buchtipp:
Claus Peter Müller-Thurau:
"Die 101 häufigsten Bewerbungsfehler"
Haufe Verlag 2004, 176 Seiten; 16,80 Euro
(ISBN 978-3448062120)
(Christiane Deuse, Juli 2007)