15 Tipps zum Vorstellungsgespräch

von Monster Contributor

Mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch haben Sie bereits einen Fuss in der Tür. Ob es Ihnen gelingt, den Personalreferenten zu überzeugen, kann durchaus von "kleinen" scheinbar unwichtigen Details abhängen.

Hier 15 wichtige Tipps quer durch den berühmten Gemüsegarten: Do’s und Don’ts , die Sie beherzigen sollten.

1. Bitten Sie nur dann um eine Verschiebung des Vorstellungsgesprächs, wenn es unbedingt nötig ist, und geben Sie in diesem Fall einen echten, triftigen Grund an. Tun Sie das per Telefon und entschuldigen Sie sich dabei für die Unannehmlichkeiten.

2. Wenn Sie trotz eines ausreichenden Zeitpuffers bei der Abfahrt doch in einen Stau geraten und merken, dass Sie sich verspäten werden, rufen Sie frühzeitig (nicht erst eine Viertelstunde vor dem Termin) an und erklären die Situation. Bleiben Sie dabei ruhig und vor allem ehrlich. Es wäre ein Leichtes zu prüfen, ob es den "Stau auf der A8 zwischen … und …", den Sie als Grund angegeben haben, tatsächlich gab.

3. Setzen Sie sich erst, nachdem Sie dazu aufgefordert worden sind, und bedanken Sie sich dafür mit einem kurzen "Danke". Das gleiche gilt am Ende des Gesprächs: Auch wenn Ihr Gegenüber bereits seine Unterlagen zusammen legt, sollten Sie sitzen bleiben und warten, bis er oder sie aufsteht.

4. Nehmen Sie eine möglichst entspannte, jedoch nicht zu lässige Sitzposition ein. Nutzen Sie dabei die gesamte Sitzfläche und nicht nur den vorderen Kantenbereich wie ein Schüler vor dem Pausenklingeln.

5. Lernen Sie Ihren Lebenslauf nicht auswendig! Wenn Sie gebeten werden, Ihren Werdegang zu skizzieren, sollten Sie die Punkte aus Ihrem Curriculum Vitae frei wiedergeben und dabei systematisch vorgehen. Machen Sie sich dabei auf Unterbrechungen durch den Interviewer gefasst. Diese sollten Sie nicht verunsichern: Schliesslich will er ja so viel wie möglich über Sie erfahren – und den schriftlichen Lebenslauf hat er ja im Vorfeld bekommen!

6. Outfit: Machen Sie keine Experimente und lassen Sie alles Extravagante weg! Wählen Sie gedeckte Farben. Wichtig ist auch, dass Sie sich wohl fühlen. Gegebenenfalls "üben" Sie im Vorfeld das Tragen Ihres neu erworbenen Outfits.

Für männliche Bewerber: Legen Sie niemals das Sakko Ihres Anzugs ab und lockern Sie niemals Ihre Krawatte, auch wenn es sehr heiss ist. Einzige Ausnahme: Ihr Gesprächspartner fordert Sie ausdrücklich dazu auf.

Für Bewerberinnen, die beim Termin ein Kostüm mit Rock oder ein Kleid tragen: Auch bei grosser Hitze sollten Sie Strümpfe anziehen. Das Ablegen der Jacke des Kostüms oder des Hosenanzugs wird zwar nicht ganz so streng wie beim Herrensakko gesehen, aber vergessen Sie nicht: Schweissflecken an den Achseln sind an einer Bluse unschön. Mit einer Jacke darüber sieht man sie wenigstens nicht (im Vorfeld ein gutes, nicht zu stark duftendes Deo benutzen!).

7. Beantworten Sie keine Frage mit einer glatten Lüge! Ob es um Ihr letztes Gehalt, Ihre Freizeitbeschäftigung oder die Frage nach der Lücke in Ihrem Lebenslauf geht: Ehrlichkeit währt am längsten. Allerdings: Ein wenig Flunkern ist fallweise erlaubt. Während Ihr letztes Gehalt für erfahrene Personaler (die im Übrigen oft miteinander in Arbeitskreisen aktiv sind – die Welt ist klein!) durchaus nachvollziehbar ist, macht es wenig Sinn zu behaupten, Sie würden Golf spielen, wenn dies nicht zutrifft. Spätestens wenn Sie als Neueingestellter vom Chef zum Golfturnier eingeladen werden, fliegt das Ganze auf.

8. Überlegen Sie sich im Vorfeld, wie Sie eine grössere Lücke in Ihrem Lebenslauf erklären wollen. Die Fehlzeiten mit kleinen Mogeleien oder gar Lügen zu füllen, ist keine gute Lösung, denn früher oder später wird der Schwindel aufgedeckt. Versuchen Sie, die fraglichen Zeitabschnitte positiv zu erklären.

  • Vermeiden Sie das Wort "arbeitslos", sagen Sie lieber "arbeitssuchend".
  • War die Zeit ohne Beschäftigung länger, so ist es sicher sinnvoll zu erläutern, dass Sie sie genutzt haben, um beispielsweise Fremdsprachen- oder PC-Kenntnisse zu vertiefen.
  • Haben Sie z.B. einige Monate das elterliche Ladengeschäft geführt, weil Ihre Eltern krank waren, dann kommt das durchaus positiv an, denn eine solche Tätigkeit erfordert Organisationstalent, Eigeninitiative und ggf. Führungskompetenz.
  • Auch ein längerer Auslandsaufenthalt wird positiv gewertet, denn er bringt zusätzliche Erfahrung fürs Leben. Ebenso die Angabe von Eltern- oder Pflegezeiten im Familienkreis wird heute als Pluspunkt verbucht.
  • Und schliesslich werden heutzutage "Zeiten der Neuorientierung", zum Beispiel im Rahmen einer längeren Auslandsreise, auch nicht mehr argwöhnisch betrachtet, sondern als wertvolle Erfahrung eingestuft.

9. Gehen Sie sehr vorsichtig mit dem Einstellen persönlicher Informationen und Fotos im Internet um. Gerade in jüngster Zeit wurde auch in den Medien darauf hingewiesen, dass Personaler das World Wide Web förmlich nach Infos über die Bewerber "abgrasen".

Viele haben einen Dummie-Account zum Beispiel auf StudiVZ und XING und konfrontieren die Bewerber mit den eingestellten Informationen. Auch achtlos erfasste Kommentare in Blogs oder ähnlichen Plattformen sowie Fotos von Ihnen auf feuchtfröhlichen Partys sollten Sie vermeiden. Denn wie wollen Sie antworten, wenn der Personalreferent Sie fragt: "Kürzlich habe ich im Blog … gelesen, dass Sie – ich zitiere – ′wieder mal keinen Bock auf Arbeit′ haben. Wie wollen Sie sich denn für diese Aufgabe motivieren?"

10. Antworten Sie auf Fragen nicht nur mit einem knappen Ja oder Nein, sondern ergänzen Sie Ihre Antwort kurz. Auf Nachfrage des Interviewpartners können Sie dann ausholen.

Frage: Wären Sie auch bereit, eine Aufgabe im Ausland wahrzunehmen?
Antwort: Ja, sehr gerne, das wäre in jedem Fall eine gute Erfahrung.
Nachfrage: In welches Land würden Sie denn gerne gehen?

Nennen Sie daraufhin nicht einfach die Länder, die Ihnen rein persönlich gefallen würden, sondern solche, in denen der potenzielle Arbeitgeber auch Niederlassungen oder Produktionsstätten unterhält: Das zeigt, dass Sie sich vorbereitet haben und für das Unternehmen interessieren.

11. Wenn Sie zum Essen in die Kantine oder in ein Restaurant eingeladen werden, sollten Sie auf gute Tischmanieren achten. Wenn Sie diesbezüglich unsicher sind: Es gibt einschlägige Seiten im Internet (zum Beispiel http://www.knigge.de/themen/bei-tisch/die-tischmanieren-2044.htm) oder Kurse.

Auch dieser Part ist dann Teil des Vorstellungstermins. Essen Sie nicht zu schnell und auch nicht zu langsam und seien Sie einfach ein angenehmer Gesprächspartner, ohne das Heft an sich ziehen zu wollen. Es ist auch nicht der richtige Moment, damit zu prahlen, wie oft Sie schon in Gourmetlokalen waren.

12. Seien Sie so natürlich wie möglich und wie nötig. Ein wenig schauspielern darf man schon – schliesslich wollen Sie sich ja gut verkaufen! Aber Ihrem Gegenüber vormachen, dass Sie "ein ganz anderer Mensch" sind, das sollten Sie nicht tun. Lange halten Sie das ohnehin nicht durch, und spätestens im Arbeitsalltag fliegt das Ganze auf.

Ausserdem: Wollen Sie wirklich in einem Unternehmen arbeiten, in dem Sie sich verstellen müssen, um für "kompatibel" gehalten zu werden und den Job zu bekommen? Sie würden sich dort wahrscheinlich auf Dauer ohnehin nicht wohl fühlen! Seien Sie authentisch, das kommt am besten an.

13. Üben Sie keine Kritik an Ihrem früheren Arbeitgeber: Das kommt nicht gut an. Ebenso wenig sollten Sie Differenzen mit früheren Kollegen oder Vorgesetzten als Grund für die neue Jobsuche anführen. Denn wer sich bisher – aus Sicht Ihres Gesprächspartners – "nicht eingliedern" konnte, wird es auch im neuen Job nicht schaffen.

14. Sprechen Sie ruhig und deutlich. Achten Sie besonders auf eine gute und präzise Ausdrucksweise. Vermeiden Sie dabei Worthülsen wie "na ja, "sag ich mal", "möglicherweise" usw. oder - noch schlimmer – am Satzende immer wiederkehrende Floskeln wie "OK?" oder "nicht wahr?", "Verstehen Sie?"…

Übertreiben Sie es nicht mit dem Einsatz von Fremdwörtern – vor allem nicht mit solchen, deren Bedeutung Sie nicht erklären könnten.

Wenn Sie zur Beantwortung einer Frage länger ausholen müssen, teilen Sie das Gesagte in gedankliche Abschnitte ein und machen Sie kurze Sprechpausen.

Setzen Sie beim Sprechen bewusst Gestik und Mimik ein. Doch Vorsicht: Alles mit Mass und Ziel. Idealerweise üben Sie zu Hause vor dem Spiegel und, wenn möglich, mit einem Bekannten in einem simulierten Gespräch.

15. Wenn sich Ihre Blase meldet, warten Sie nach Möglichkeit ab, bis der aktuell laufende Fragenblock zu Ende ist. Entschuldigen Sie sich und bitten Sie darum, eine kurze Pause machen zu dürfen, um die Toilette aufzusuchen. Vermeiden Sie es, kurz vor dem Gesprächstermin harntreibende Getränke zu sich zu nehmen, wie zum Beispiel Kaffee, Tee oder Orangensaft.

Essen Sie am Vortag keinen Knoblauch, keine Zwiebel usw. Achten Sie auf einen frischen Atem (bei Bedarf kurz vor dem Termin Mundspülung benutzen!). Dass eine Alkoholfahne tabu ist, leuchtet ein.

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(Giselle Chaumien-Wetterauer, GCW Communications, 2009)